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Neue Vorschläge für bezahlbare Mieten vorgestellt

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Dass die Mieten bereits seit Jahren steigen, bekommen besonders die Mieter in Ballungsräumen und den deutschen Metropolen zu spüren. Denn gerade in Universitäts- und Großstädten ist das Wohnangebot bekanntlich knapp, was zuletzt die Mietpreise rasant an Fahrt aufnehmen ließ. Da laut dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA)  und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) der Politik ein Konzept fehle, um den teilweise schon horrenden Mieten Einhalt zu gebieten, haben die beiden Institutionen nun eine umfangreiche Vorschlagsliste entwickelt, wie Mieten auch in Großstädten bezahlbar bleiben sollen.

Wohnraum in Großstädten ist seit Jahren ein begehrtes Gut. Dies liegt vor allem daran, dass es immer mehr Menschen in die deutschen Metropolen zieht. Dadurch steigt der Bedarf immer weiter an, das Angebot hingegen wird jedoch nur spärlich erweitert. Beispiel Berlin: Allein die Bundeshauptstadt benötigt jedes Jahr etwa 15.000 Neubauwohnungen, um den Bedarf zu decken. Im Jahre 2013 wurden aber gerade einmal 6.600 neue Wohnungen fertiggestellt.

Durch die geringe Neubauquote ist es nicht verwunderlich, dass die nominalen Zuwächse der Mietpreise bei Neuverträgen seit 2010 in Hamburg um 7 Prozent, in München um 8,5 Prozent und in Berlin um ganze 16 Prozent gestiegen sind. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA)  und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) haben daher Maßnahmen empfohlen, wodurch die Mietpreise bezahlbar und zugleich neue Anreize für Investoren geschaffen werden sollen, neuen Wohnraum zu schaffen.

Da in vielen Großstädten nicht mehr allzu viel Bauland zur Verfügung steht und die Grundstückspreise erhebliche Kostentreiber darstellen, fordern die beiden Institutionen, dass in Innenstädten mehr Hochbauten zugelassen werden sollten. Ebenso gäbe es viele Baulücken und brachliegende Flächen, die als zusätzliches Bauland für den Wohnungsbau ausgewiesen werden sollen. Dies wären rund 165.000 Hektar und damit knapp 7 Prozent aller deutschen Gebäude und Freiflächen.

Um Investoren weitere Anreize zu geben, wieder mehr Wohnraum zu schaffen, wird auch eine Erhöhung des Abschreibungssatzes für Neubauten empfohlen. Dieser sollte von 2 auf 4 Prozent jährlich angehoben werden. Ebenso empfiehlt die Studie, die nächste Novelle der Energiesparverordnung auszusetzen, damit nicht durch immer strengere Vorgaben der Wohnungsneubau behindert werde.

Weitere empfohlene Maßnahmen wären unter anderem schnellere Genehmigungen, die Erhöhung des Wohngeldes, die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, um das Umland attraktiver zu machen und die Senkung der Grunderwerbsteuer, die zuletzt in einigen Bundesländern stark erhöht wurde.

© Ott Investment AG, 07/2015, “Neue Vorschläge für bezahlbare Mieten vorgestellt”

 


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